Das Standardwerk zur Erforschung der Geschichte des Comic im deutschen Sprachraum erscheint nunmehr im zwanzigsten Jahr. Diesmal mit folgenden Themen:
- Das Simultanbild im illustrierten Einblattdruck um 1600 - Schultze und Müller: Stehende Figuren des Kladderadatsch - Das Notgeld der 20er Jahre: vom Geld-Ersatz zum Sammelgebiet - »Kriegskunst in Wort und Bild« – von Versailles zur Wehrmacht - SPD-Wahlpropaganda 1930: »Adolf, der Hitler!« - Elly Heuss-Knapp: internationale Werbung für Gaba und Wybert - Familie Pfundig – Alltagshilfe und NS-Propaganda - Lustige Propaganda von M. Sch.: »Nelly und William« - Erich Ohser: Alte »Ullstein«- Seilschaften und Mitleidsbonus - Umtauschaktion und Comic-Verbrennung 1956 - Lebendige Fanszene: 50 Jahre Hamburger Comic-Treff - Dieter Kalenbach: Adolf Hitler im zweiten Anlauf.
Hervorzuheben ist insbesondere der Artikel über die Wybert-Werbung von Elly-Heuss-Knapp (in Deutschland gezeichnet von Emmerich Huber), die mit zehn Millionen Abdrucken pro Strip vielleicht der auflagenstärkste deutsche Comic war und noch dazu auch international vermarktet wurde. Des weiteren eine detaillierte Aufarbeitung des Lebens von Erich Ohser, die diesen Zeichner in ein neues Licht rückt: »Vater und Sohn« war nicht als Kindercomic geplant und war auch nicht Ohsers Hauptwerk. Das war vielmehr die Nazi-Propaganda, durch die Ohser zu einem der meistgeachteten - und meistverdienenden - Zeichner seiner Zeit wurde. Ohser war ein Täter und nicht das unschuldige Opfer der Nazis, als der er von denen hingestellt wurde, die nach dem Krieg mit »Vater und Sohn« Kasse machen wollten.
Wissenschaftlich akribisch und trotzdem lesbar, angereichert mit Hunderten von farbigen Abbildungen, bietet jede Ausgabe des Jahrbuchs »Deutsche Comicforschung« einen Fundus von bisher unbekannten Beispielen der Comicgeschichte.
Zustand: Neu Format: Album (21,5 x 30 cm), Hardcover, ca. 144 Seiten, farbig ISBN: 978-3-89474-329-1 Erschienen: Anfang Dezember 2024